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Musik kreieren mit dem Boss RC-3 Loop Pedal

  • Autorenbild: Noemi 333
    Noemi 333
  • 8. Dez. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 12. Jan. 2023

Das Boss RC-3 Loop Pedal[1] ist ein kompaktes, einfach bedienbares Pedal, welches zum Aufnehmen und Wiedergeben von Melodien und Klängen mit bis zu 3 Stunden Länge gebraucht werden kann. Das Pedal wird zwischen Instrument und Verstärker eingesteckt und speichert durch Drücken auf das Pedal die danach gespielten Töne, um sie nach erneutem Drücken auf das Pedal im loop abzuspielen.

Das etwa faustgrosse und 400g schwere, rot-schwarze Pedal, sieht mit seinen Knöpfen, Reglern und Ein- und Ausgängen zwar nicht sonderlich ästhetisch aus, hat jedoch ganz schön etwas drauf. Wortwörtlich: Denn schon bevor überhaupt ein einziger Ton aufgenommen wurde, können bereits zehn vorprogrammierte Tracks abgespielt werden. Die Tracks bieten eine gute Möglichkeit sich zuerst mit dem Overdubbing, also dem Ergänzen einer Sequenz um weitere Aufnahmen, bekannt zu machen, bevor man sich ans "richtige" Aufnehmen wagt. Das Feature ‘Auto Record’ dient dazu, die Aufnahme direkt zu starten, sobald angefangen wird zu spielen.

Das Aufnehmen an sich ist sehr einfach. Zur gewünschten Zeit muss auf das Pedal gedrückt werden, um die Aufnahme zu beginnen (natürlich nur bei ausgeschaltetem ‘Auto Record’). Durch erneutes Drücken auf das Pedal wird die Aufnahme gespeichert und anschliessend im Loop wiedergegeben. Zur gleichen Zeit wechselt das Gerät in den Overdubbing-Modus, welchen es erlaubt, direkt weiter über den zuvor gespielten Track aufzunehmen. Durch erneutes Drücken auf die Fusstaste wird das Gespielte gespeichert und die Aufnahme unterbrochen. Das Gespielte wird weiterhin im Loop wiedergegeben, jedoch nimmt das Gerät nicht mehr auf. Soll erneut eine Aufnahme über den Track gespielt und aufgenommen werden, startet ein erneuter Drücker auf das Pedal den Overdubbing-Modus. So kann das Aufnehmen fortgeführt werden, bis einem der Track gefällt. Zwei LEDs zweigen einem dabei an, in welchem Modus isch das Loop Pedal gerade befindet. Mithilfe eines Reglers kann die Lautstärke des Tracks verändert werden. Durch langes Drücken auf das Pedal wird der zuletzt aufgenommene Overdub gelöscht, mit einem Doppelklick auf die Pedale, die Aufnahme und das Abspielen gestoppt.

Der erste Track ist nun also aufgenommen. Um ihn zu speichern, muss die Write-Taste gedrückt werden und die Aufnahme wird auf der aktuellen Sequenz gespeichert. Soll der Track auf einer anderen Sequenz gespeichert werden, lässt sich das mit den zwei Regler-Knöpfen einstellen. Gefällt einem der Track nicht mehr, kann er durch langes Drücken auf die Write-Taste gelöscht werden.

Boss wirbt mit insgesamt 99 Sequenzen, die es einem ermöglichen, ebenso viele verschiedene Aufnahmen zu speichern. Das Display zeigt an, welche Sequenz aktuell verwendet wird und ob die Sequenz noch leer ist oder bereits bespielt. Zwischen den Sequenzen kann mithilfe der länglichen Regler-Knöpfe gewechselt werden. Des Weiteren sind 10 Rhythmen auf dem Pedal gespeichert, zu welchen auf Knopfdruck gespielt und aufgenommen werden kann. Wenn ein schon aufgenommener Track mit einem Beat versehen werden sollte, ist das auch kein Problem. Denn die Rhythmen können auch nachträglich über zuvor gespielte Tracks gelegt werden. Die Geschwindigkeit und Lautstärke der Rhythmen können zusätzlich manuell angepasst werden, sollten sie nicht automatisch passend eingespielt werden.

Wurde ein Track aufgenommen, an welchem am Computer weitergearbeitet werden sollte, kann mithilfe eines handelsüblichen USB-Kabel Loop Pedal und Computer verbunden werden und die Tracks auf den Computer geladen werden. Tracks vom Computer können im Gegenzug auch wieder auf das Pedal geladen werden.

Für fortgeschrittenere Looper*innen bietet das Pedal die Möglichkeit, eine Stop/Memory Shift-Buchse, also einen zusätzlichen Fusstaster anzuschliessen. Dieser kann für mehr Präzision beim Aufnehmen sorgen oder es erleichtern, während des Spielens zwischen verschiedenen Sequenzen zu wechseln.

Das Boss RC-3 Loop Pedal ist das erste Loop Pedal, welches ich besitze. Nach der ersten Überforderung, was ich wie und wann drücken muss, habe ich mich dann doch schnell mit dem Loop Pedal zurechtgefunden. Alle Knöpfe, In- und Outputs sind beschriftet und die Befehle lassen sich leicht verinnerlichen, da sie simpel und intuitiv sind. Da das Gerät sehr kompakt ist, und mit Batterie betrieben wird, eignet es sich auch, zum Mitnehmen zum Beispiel für Strassenmusikant*innen. Für Introvertierte, die lieber allein bei sich zuhause musizieren ist das Pedal natürlich auch eine gute Investition. Denn mit einem Loop Pedal ist man nicht unbedingt auf einen sogenanten Jam Partner angeweisen. Und auch Anfänger*innen können das Loopen mithilfe der vorgespeicherten Tracks und der ‘Auto Record’ Funktion schnell erlernen.

Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, betrifft das Ein- und Ausschalten der Rhythmen. Denn das lässt sich, wie schon erwähnt, nur über die kleinen Knöpfe und nicht über das Fusspedal bewerkstelligen. Somit kann ein Rhythmus nicht mit dem Fuss und somit nur mit Unterbruch des Musizierens ein- bzw. ausgeschaltet werden. Dies ist zwar schade, aber nicht schlimm, denn beim Loopen geht es vielmehr um das Kreieren von Melodien und Klängen als das Schaffen von vollauskomponierten Songs. Das entwickeln der Tracks zum Song ist dann Aufgabe des Computers.


[1] Das RC-3 Modell gibt es aktuell nicht mehr zu kaufen. Jedoch ist ein Nachfolgemodell, das Boss RC-5 Loop Pedal, auf dem Markt, welches einige Zusatzfeatures und eine längere Gesamtaufnahmezeit als das RC-3 Modell hat.

 
 
 

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